Pudelwissen

Der Pudel gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt. Sein Ursprung konnte nie eindeutig geklärt werden, doch Penturrichio's ursprüngliche Bezeichnung "Canis Familiaris Aquaticus" lässt auf die damalige Verwendung als Wasserjagdhund schließen. Die Bezeichnung "Pudel" kann durch die Ausdrücke "budeln", also "im Wasser plantschen" und durch den alten deutschen Ausdruck "Pfudel", was "Pfütze" bedeutet, erklärt werden. Der Pudel hatte schon immer eine Vorliebe für das nasse Element und aufgrund seiner angeborenen Apportierfreudigkeit wurde er gerne zur Entenjagd eingesetzt.

Da frühe Abbildungen meist einen Pudel in mittlerer Größe zeigen, vermutet man, dass die ursprünglichste Form der Rasse ein Kleinpudel war und durch gezielte Verpaarung die anderen Größen entstanden sind. Heute gibt es den Pudel in vier Größenvarianten:

Großpudel: 45cm bis 62cm Widerrist

Kleinpudel: 35cm bis 45cm Widerrist

Zwergpudel: 28cm bis 35cm Widerrist

Toypudel: 25cm bis 28cm Widerrist

Der Pudel ist ein harmonisch aufgebauter Hund mit einem charakteristisch gekräuselten Haarkleid, das nach belieben geschoren werden kann. Egal welche Schur der Pudel trägt, er trägt sie mit der ihm eigenen Würde und Anmut.

Continentaler Clip
Modeschur
Puppy Clip
Miami Clip

Den Pudel gibt es in den von der FCI anerkannten Farben schwarz, weiß, braun, grau, apricot und rot. In einigen Ländern national anerkannt sind die zweifarbigen Pudel in den Farbnuancen schwarz-weiss (harlekin) und schwarz-loh (black&tan).

Das Aufgabengebiet des Pudels veränderte sich im Laufe der Zeit. Der Pudel war früher Zirkushund, liebenswerter Begleiter der Damen bei Hofe. Im Krieg wurde er sogar an der Front eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg in der 60er Jahren erlebte der Pudel seinen Höhepunkt als eine der beliebtesten Hunderassen. Heute findet man viele Pudel aller Größen im Hundesport, wo sie v.a. in den Sportarten Obedience, Agility und Breitensport (Turnierhundesport) sehr erfolgreich sind. Auch im Dog Dancing sind sie zu bewundern. Der Großpudel wird heute aufgrund seiner enormen Intelligenz, Gelehrigkeit und seines freundlichen Wesens gerne als Blindenführhund, Servicehund und Therapiehund eingesetzt.

Durch die Anpassungsfähigkeit des Pudels, seiner 100% Ergebenheit seinem Besitzer gegenüber und seinem Familiensinn ist er ein idealer Faamilien- und Begleithund, der stets zu gefallen weiß. Er ist sehr kinderfreundlich und hat ein starkes Einfühlungsvermögen. Dadurch kann er sich in jede Familie einfügen und sich wohlfühlen. Wird er artgerecht gehalten und ausreichend beschäftigt, hat regelmäßig Auslauf und wird ausgewogen ernährt, ist kaum mit gesundheitlichen Problemen zu rechnen und er bleibt bis ins hohe Alter fit und vital.

 

Rassestandard laut FCI

Der Pudel wird im FCI Standard Nr. 172 beschrieben, gehört zur Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) Sektion 2 Pudel, ohne Arbeitsprüfung. Die Rassebezeichnung laut FCI lautet Caniche.

Das allgemeine Erscheinungsbild wird als "harmonisch, gut proportioniert, mit charakteristisch gelocktem oder geschnürtem Haarkleid" beschrieben. Weiters heißt es "Er erweckt den Eindruck eines intelligenten, stets wachsamen, munteren, sowie harmonisch gebauten Hundes, der sehr elegant und stolz ist."

"Er zeichnet sich durch seine Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit aus, was ihn zum besonders angenehmen Gesellschafter macht." kann man im Rassestandard über das Verhalten und den Charakter des Pudels lesen.